Fußbodenheizung nachrüsten: Varianten & Kosten
Eine Fußbodenheizung bietet außerordentlichen Komfort: Egal, ob im Bad, im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer – eine Fußbodenheizung sorgt immer für angenehm warme Füße. Wann lohnt es sich, eine Fußbodenheizung nachzurüsten und wie hoch sind die Kosten? Alle Informationen dazu erhalten Sie hier.
Es gibt viele Gründe, sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, eine Fußbodenheizung nachzurüsten. Gerade in Altbauten verursachen veraltete Heizungsanlagen häufig sehr hohe unnötige Kosten. Da macht es ohnehin Sinn, über eine moderne Anlage nachzudenken.
Fußbodenheizung nachrüsten – wann lohnt es sich wirklich?
Für das Fußbodenheizung nachrüsten muss sich die Dämmung des Hauses mindestens auf dem Stand der Energieeinsparverordnung 2009 befinden. Sie schreibt genau vor, wie groß der Wärmeabfluss bei Mauern bzw. Fenstern sein darf und wie hoch der Energieverbrauch eines Hauses maximal sein darf. In Altbauten, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr saniert worden sind, ist die Nachrüstung sicherlich nicht sinnvoll. Dann würde über schlecht gedämmte Fenster und Türen viel warme Luft nach außen entweichen und die Räume erwärmen sich nur schwer.
Bei einem Heizkörper, der an der Wand befestigt ist, gelangt zwar noch immer ausreichend Wärme in den Raum. Doch mit einer Fußbodenheizung, die ganz alleine arbeitet, lässt sich ein Wohnraum kaum auf eine angenehme Temperatur bringen – noch dazu schießt der Heizkostenverbrauch enorm in die Höhe.
Wann sich das Nachrüsten einer Fußbodenheizung lohnt:
- das Haus / die Wohnung verfügt über eine moderne Dämmung
- Fenster sowie Türen sind gut isoliert
Dann kann man davon ausgehen, dass sich der Wohnkomfort durch die Nachrüstung deutlich erhöht.
Fußbodenheizung nachrüsten: Diese Verfahren gibt es
Es gibt unterschiedliche Varianten von Fußbodenheizungen, dies sind die gängigen:
Nasssysteme
- für Neubauten geeignet
- flexible Kunststoffrohre werden im Estrich verlegt
- der Estrich wird für eine bessere Wärmeleitung mit metallhaltigen Zusätzen gemischt
Trockensysteme
- eignet sich besonders für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung
- die Kunststoffrohre werden in vorgefertigte Bodenelemente verlegt
- ein Umschließen mit Estrich ist nicht notwendig
- die Aufbauhöhe ist wesentlich geringer als bei Nasssystemen
Elektrische Fußbodenheizungen
- diese bestehen aus Matten mit Heizkabeln
- Anwendung unter dem Bodenbelag
- einfache Verlegung, schnellere Reaktionszeit als bei Warmwassersystemen
- aber höhere Betriebskosten als Warmwassersysteme
Kosten für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung
Dass man sich mit warmem Boden unter den Füßen zu Hause wohler fühlt, steht außer Frage. Dennoch entstehen beim Fußbodenheizung nachrüsten Kosten pro Quadratmeter, die vor allem durch den erforderlichen Bodenaufbau entstehen.
Fußbodenheizung nachrüsten: Kosten im Überblick
Variante | Kosten pro m² |
---|---|
Nasssystem | ab 35€ |
Trockensystem | ab 45€ |
Elektrische Fußbodenheizung | ab 30€ |
Die Kosten der Varianten sind eine ungefähre Kalkulation inklusive Montage.
Folgende Faktoren sind relevant für die Kosten:
- Variante der Nachrüstung
- Raumgröße & Deckenhöhe
- Art der Wärmedämmung
- Bodenbelag
Für die korrekte Installation einer Fußbodenheizung ist ein Aufbau von mindestens 15 mm erforderlich. Dieser Durchmesser stellt jedoch nur die Untergrenze dar, denn viele Systeme benötigen bis zu 45 mm Platz. Die Abdeckung kann dabei aus Estrich oder auch aus Metallplatten bestehen, welche sich rund um die Leitungen der Heizung befinden. So wird eine ebene und belastbare Fläche geschaffen, auf der man sich normal bewegen kann.
Verwendet man für die Nachrüstung der Fußbodenheizung gewöhnlichen Estrich, kann der Aufbau sich nach dem Fußbodenheizung nachrüsten sogar um bis zu 100 mm erhöhen. Das Problem dabei: Sollen nur einzelne Räume, nicht aber die ganze Wohnung mit der Fußbodenheizung ausgestattet werden, entstehen so Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Räumen. Für diese müssen dann entsprechende Stufen oder Rampen gebaut werden.
Deshalb gibt es eine andere Möglichkeit, die jedoch mit mehr Aufwand einher geht: Man entsorgt den bereits vorhandenen Holzfußboden bzw. Estrichboden und installiert die neue Fußbodenheizung komplett neu direkt auf der Geschossdecke. Dies lohnt sich vor allem dann, wenn sich die Wohnung sich im Erdgeschoss und unmittelbar über dem Keller befindet. Denn dann muss die Decke sowieso erst einmal gedämmt werden, ehe eine Heizungsanlage verlegt werden kann.
Zudem gibt es im Handel inzwischen zahlreiche günstigere Produkte. Als relativ preiswert gelten zum Beispiel Fußbodenheizungen mit Noppen- oder Trägerplatten.
Im Durchschnitt fallen pro Quadratmeter Fläche Kosten zwischen 70 und 120 Euro an. Für einen Raum mit einer Fläche von 20 Quadratmetern kommt so bereits eine nicht unerhebliche Summe zusammen.
Schrecken die Kosten für das Nachrüsten einer Fußbodenheizung und der bauliche Aufwand doch zu sehr ab, gibt es noch die Möglichkeit, sich stattdessen für eine moderne Deckenheizung zu entscheiden. Diese sind gerade für Altbauten mit hohen Decken eine effiziente Lösung und auch deutlich leichter zu installieren.